Spielend lernen im nachhaltigen KiTa-Gebäude
Mit dem Bau von gleich drei neuen Kindertagesstätten kommt die Stadt Lünen dem Bedarf an Betreuungsangebot für junge Familien nach. Alle drei Gebäude beruhen auf dem gleichen Entwurf des Architekturbüros Lutz Sommer aus Düren und erfüllen so die Vorgaben der Bauherren, die besonders großen Wert auf Energieeffizienz legen. Als Passivhauskonstruktion konzipiert, wurde so zum Beispiel das Energiespardach-System DuoPlus von Kalzip eingesetzt. Auch die Gestaltungswünsche in den Räumlichkeiten konnten durch den besonderen Grundriss, der sich auch aus der Vogelperspektive erkennen lässt, umgesetzt werden.
Eine Besonderheit wird direkt beim Anblick der drei Tagesstätten deutlich: Alle drei Gebäude wurden nach dem gleichen Entwurf errichtet. Räume spielen in Kitas eine tragende Rolle und werden auch häufig als „Erziehungsinstanz“ gewertet. So legt der Grundriss der Gebäude nahe, dass kein Raum dem anderen gleicht: Das Farbkonzept macht eine Aufteilung in Gruppen ersichtlich und bietet so den Kindern Orientierung. Aber auch Form und Größe der Räume ermöglicht die Umsetzung verschiedener pädagogischer Konzepte.
Der Blick von oben
Da kaum ein Raum rechtwinklig angelegt ist, verwundert es nicht, dass die einstöckigen Gebäude aus der Vogelperspektive ebenfalls keine einfache geometrische Form erkennen lassen. In Form eines unvollständig zusammengesetzten Polygons, fächern die Gebäude zu den jeweiligen individuell gestalteten Innenhöfen mit Spielmöglichkeiten auf. Auf der anderen Seite schließt das Dach mit einem fast halbmondförmigen Kreissegment ab, das zur Mitte geneigt ist und in einen Traufpunkt zusammenläuft. Für diesen wurde ein Wasserableitsystem speziell geplant und individuell zusammengeschweißt. Der Eingangsbereich lädt wiederum mit einem traditionellen Steildachaufbau ein.
Punktgenaue Planung fürs Kalzip-Dach
Um diese ungewöhnliche Dachform abbilden zu können, entschied man sich für Stehfalzprofiltafeln von Kalzip, die eigens für diese Gebäudeform produziert wurden. Vor allem die Polygon-Fläche, die sich zum Innenhof anordnet, bedurfte bereits konisch geformte Profiltafeln. In der Planung und Ausführung ist hier besonders viel Detailarbeit eingeflossen: Statt die Fläche in fünf unabhängige Trapeze zu teilen, ist eine durchgängige Dachfläche entstanden, die trotz konisch geformter Profiltafeln und unterschiedlicher Neigungen zueinander ein harmonisches Bild ergibt. Die einfachen Dachflächen konnten in der gängigen Baubreite 65/400 umgesetzt werden. Insgesamt besteht jedes Dach aus etwa 850 m² konischen Kalzip-Profiltafeln und 140 m² Kalzip 65/400 in stucco-dessiniert.
Effizient dank Energiespardach
Für die Kindertagesstätten Kleiner Kreisel, Dammwiese und Kinderhaus Lünen stand schon früh fest, dass die Gebäude besonders energieeffizient sein sollen. Damit möglichst wenig der genutzten Energie über die Außenhülle verloren geht, wurde sich bei der Planung für das Energiespardachsystem DuoPlus von Kalzip entschieden. Durch die hohe Dämmleistung minimiert der Systemaufbau den Wärmeverlust im Winter und schützt im Sommer gegen ein Aufheizen durch Sonneneinstrahlung.
Das Konstruktionsprinzip des Kalzip DuoPlus Dachaufbaus besteht aus der thermischen Trennung der äußeren Dachdeckung und der inneren Tragschale. Auf dem Tragwerk wurde zunächst eine Dampfsperre und eine Lage trittfester Dämmplatten verlegt. Mittels zugelassener Verbindungselemente wurde anschließend die systemzugehörige Drehklippschiene E auf dieser Unterkonstruktion montiert. Die Drehklippschiene ist so konzipiert, dass sie als wirtschaftliche und sichere Befestigungsfläche die Drehklippadapter mit Verbundklipps aufnimmt. Dabei lassen sich bereits hier die Abstände individuell bestimmen.
Die E-Klipps wurden den Abständen der konischen Stehfalzprofiltafeln entsprechend einfach in der Schiene durch Drehung befestigt. Bestehend aus einem Metallkern, der mit einem glasfaserverstärkten, UV-beständigem Polyamid ummantelt ist, sorgt der E-Klipp für eine besonders geringe Wärmeleitfähigkeit. Die Höhe des E-Klipps ermöglicht des Weiteren, dass zwischen der ersten trittfesten Dämmebene und der Dachhaut ausreichend Platz bleibt für eine weitere Dämmschicht. So konnten die Dachdecker schrittweise die weiche Mineralwolldämmung um die E-Klipps herum verlegen. Auf den herausstehenden Klippköpfen wurden die Aluminiumprofiltafeln aufgesetzt und an den Stehfalzen mithilfe einer Bördelmaschine verbördelt.