Hangar Modernisierung für Luftschiff Theo in Mülheim an der Ruhr
Ein Hangar für Theo
Ruhestand im Gold-Standard für „Theo“ das Luftschiff
Das Luftschiff „Theo“ gilt als inoffizielles Maskottchen des Ruhrgebietes, zog dieses Luftschiff doch fast 50 Jahre lang seine Kreise über die Ruhrmetropolen. 2024 geht das fahrende Wahrzeichen nun in den wohlverdienten Ruhestand. Damit sich „Theo“ in Zukunft auch auf dem Boden wohlfühlt, wurde nun sein alter Hangar vergrößert, saniert, modernisiert und auf den neuesten ökologischen Standard gehoben.
Der neue, klimaneutrale Multifunktionshangar kann nun auch als Veranstaltungsort für 1500 Personen genutzt werden, übertrifft alle baulichen und statischen Anforderungen bei geringstem Wartungsaufwand und ist unvergleichbar langlebig. Richtig, das klingt nach einem Kalzip-Projekt. Dass sich Kalzip dieser ungewöhnlichen Herausforderung stellen konnte, ermöglichte ein Expertengremium des internationalen Verbandes für Metallleichtbau, das sich dafür aussprach, dass nur eine Gebäudehülle aus 95% recyceltem Aluminium – Stehfalzprofilen die umfangreichen Klimaneutralitätsanforderungen des Baukonzepts erfüllen kann. Dieses sah ein klimaneutrales Gebäude vor, das den Anforderungen des Gold-Standards der Gesellschaft für nachhaltiges Bauen entspricht. Aber wer Kalzip kennt, weiß, dass es genau diese Art von Herausforderung ist, die das Unternehmen antreibt.
Eine 6.500 m2 große Maßanfertigung aus 557.000 Kilo Holz und 1.500 Holzbauteilen.
Da die Trägerkonstruktion des neuen Hangars ausschließlich aus Holz bestand, erfolgte 2022 keine Grundsteinlegung, sondern eine „Grundholzlegung“. Der Begriff passt gut, denn es wurden insgesamt 557t Holz aus heimischen Wäldern als nachhaltiger und nachwachsender Baustoff für das Tragwerk verwendet. Die Besonderheit dieses spektakulären Tragwerks ist, dass die insgesamt 592 Knotenpunkte ohne ein einziges Stück Stahl in den haupttragenden Bereichen zusammengefügt wurden – und das bei einer Fachwerkkonstruktionsspannweite von 42m. Das erforderte nicht nur enormen körperlichen Einsatz und umfangreiche, baupraktische Erfahrung eines eingespielten Teams aus Spezialisten, sondern bei 6500 m2 auch unzählige Arbeitsschritte.
Insgesamt wurden rund 1500 Holzbauteile millimetergenau gefertigt und montiert. Voraussetzung für die fachgerechte und effiziente Verlegung der Profilbahnen in luftiger Höhe war nicht nur die anspruchsvolle, dreidimensionale Planung und Fertigung der konisch profilierten und gerundeten Aluminiumprofile im Vorfeld, sondern auch die präzise Montage sämtlicher Befestigungselemente, sowohl im langgestreckten, einfach gewölbten Bereich, als auch an den als Viertelkugel, dreidimensional geformten Hallenendungen. Durch die kuppelförmige Form des neuen Hangars bestand keine Möglichkeit, Gerüste zu errichten, daher mussten die Aluminiumbahnen mit mobilen Arbeitsbühnen in luftiger Höhe montiert werden. Das erforderte individuelle Schutzkleidung, eine Seilsicherung und ein Sicherheitsnetz als Absturzsicherung.
Ein System – viele Lösungen.
Die komplexen ökologischen Anforderungen und die besondere Gebäudegeometrie erfordern ein flexibles System, dass allen Herausforderungen gewachsen ist und sich ihnen anpasst. Das Unterkonstruktionssystem FlexiCon RR80 von Kalzip übertrifft diese Anforderungen. Es gleicht in Kombination mit dem installierten Aluminium-Stehfalzprofil vorhandene Höhenunterschiede im Traggrund aus und garantiert zudem noch eine effiziente Montage, denn die Verlegung der Aluminiumprofiltafeln und deren Dämmung erfolgen in einem Arbeitsschritt. Um eine zwängungsfreie, temperaturbedingte Dehnbewegung der Profiltafeln sicherzustellen, wurde der Halteklipp der Stehfalzprofile bei der Montage auf dem Sattel dreidimensional ausgerichtet. Das speziell von Kalzip entwickelte System kommt auch bei Kuppeldächern, Faultürmen oder anderen dreidimensionalen Gebäuden zum Einsatz.
Das System FlexiCon ermöglicht, dass die Aluminiumbahnen sowohl horizontal als auch vertikal mit gleichmäßiger Rundung angebracht werden können. Ein wichtiges, optisches Merkmal des Luftschiffhangars. Ein weiterer Vorteil des verwendeten Verbundklippsystems ist, dass keine Wärmebrücken entstehen und somit der Wärmedurchgang nur durch die Dämmung bestimmt wird.
Die Wärmedämmdicke kann durch Distanzkappen flexibel angepasst werden, die Schutzgasverschweißung der überlappenden Profilbahnquerstöße schützt im letzten Arbeitsschritt die fertiggestellten Bereiche vor Niederschlag. Rundum durchdacht, gedämmt und dicht, wir sind uns sicher: das freut Theo.
Von Anfang bis Ende ein grüner Faden
Theo ist auch stolz auf die Ökobilanz seines neuen Multifunktionshangars. Schon zu Beginn der Bauarbeiten wurden 8000m3 Aushub vor Ort zerkleinert und dem Projekt als Fundament wieder zurückgeführt. Die gezielte Verwendung ressourcenschonender Materialien und die Wiederverwendung von Baustoffen haben insgesamt über 156t CO2 eingespart. Die zwei, je 400m2 großen und 72t (ohne Aluminiumdeckung) schweren Torflügel werden durch vier 80PS starke E-Motoren bewegt. Die Aluminiumdeckung lässt sich nach Ablauf der Nutzungszeit problemlos zurückbauen und dem Recycling-Kreislauf hinzufügen oder sie wird an geeigneten Gebäudebereichen wieder- und weiterverwendet.
Durch diese zukunftsorientierte Bauweise ist nachhaltig sichergestellt, dass Theo und seine Besucher aller Generationen auch noch in vielen Jahren Freude an seinem neuen Hangar haben werden.
Mit Bedacht bedacht. KALZIP.
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